40. Schwetzinger Mozartfest®
25. September bis zum 11. Oktober 2015
Ansprechpartner: Angela Bräunig Tel. 06202 3364
Eine Uraufführung und Facetten der Oboenmusik
Schwetzinger Mozartfest 2015
Nach dem furiosen Auftakt mit den Stipendiaten der Jürgen Ponto-Stiftung und „Don Giovanni“ aus Saarbrücken steht das zweite Wochenende des Schwetzinger Mozartfestes ganz im Zeichen der Kammermusik.
Kammermusik in den Zirkelsälen des Schwetzinger Schlosses: Nirgendwo in der Region kann man intime Musik intensiver erleben als in diesen authentischen Räumen, in die bereits Kurfürst Carl Theodor zu seinen musikalischen Akademien geladen hatte. Kammermusik gilt unter Musikern und Musikfreunden als die Creme-de-la-Creme der Musik. Publikum und Musiker haben das Gefühl, die Musik untereinander teilen zu können. Nirgendwo sonst können sich Zuhörer und Interpreten so nahe sein. Hier geht es nur um die Musik an sich.
Brillantes Musizieren, Leidenschaft und Virtuosität, reifes Werkverständnis und bewundernswertes Zusammenspiel – diese hohen Ansprüche haben sich Ensembles wie das Amaryllis Quartett, der Klarinettist Nikolaus Friedrich, das Trio Alonso und die Pianistin Momo Kodama aufs Panier geschrieben.
Ein besonderes Erlebnis wird die Uraufführung der diesjährigen Auftragskomposition „Danse interstellaire“ des angesehen Schweizer Komponisten David Philip Hefti durch das Amaryllis Quartett und Nikolaus Friedrich (Klarinette) sein – akustisch eingebettet in Mozarts „kleines“ und „großes“ C-Dur-Quartett. Das Konzert beginnt mit Mozarts „kleinem“ C-Dur Streichquartett; sein „großes“ C-Dur-Streichquartett, das sogenannte Dissonanzenquartett oder auch Querstände-Quartett, das allen damaligen Kompositionsregeln trotzt, bildet den Gegenpol und beschließt den Abend. Zur Uraufführung kommt „Danse insterstellaire“ des Schweizer Komponisten David Philip Hefti. Hefti wurde 2013 mit dem Komponistenpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung ausgezeichnet und erhält in diesem Jahr den Paul-Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals.
Spätestens seit dem Gewinn des Finalisten-Preises beim Premio Paolo Borciani 2011 in Reggio Emilia und nur vier Wochen danach dem Gewinn des ersten Preises und des Monash University Grand Prize bei der 6th International Chamber Music Competition in Melbourne kann sich das Amaryllis Quartett zu den führenden Streichquartetten seiner Generation zählen.
Im Geist der Mannheimer Hofmusik erklingen in einer Matinee in der Schlosskapelle verschiedene Facetten der Oboenmusik im ausgehenden 18. Jahrhundert. Christian Cannabichs Oboenquartett kommt erstmals nach rund 250 Jahren wieder zur Aufführung. Cannabich war Direktor der Instrumentalmusik der legendären Mannheimer Hofkapelle, die von Juni bis September in der Sommerresidenz Schwetzingen weilte. Etwa zur gleichen Zeit entstand das Oboenquartett von Mozart, ein wahres Juwel der Oboenliteratur. Mozart komponierte es für seinen Freund Friedrich Ramm, der ebenfalls Mitglied der Hofkapelle Carl-Theodors war und zu den besten Oboisten seiner Zeit zählte. Ebenso brillant wird der Oboist Georg Lustig diese Werke darbieten, hoch musikalisch begleitet vom Trio Alonso.
In diesem Kammermusikreigen darf ein Klavier-Recital nicht fehlen: Momo Kodama wird das Schwetzinger Mozartfest mit ihrem kristallinen Spiel bereichern. Mit 19 Jahren gewann sie als jüngste Teilnehmerin den ARD Wettbewerb im Fach Klavier. Dieser frühe atemberaubende Erfolg öffnete ihr weltweit die Türen zu allen großen Konzertsälen und internationalen Festivals. In Schwetzingen spannt Momo Kodama den Bogen von Mozart über Chopin bis hin zu Ravel und lässt einen aufregenden Konzertabend erwarten, der ihr großes Repertoire widerspiegelt. A.B.
Freitag, 2. Oktober 2015
20.00 Uhr, Jagdsaal
Momo Kodama
Klavierrecital
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Klaviersonate Nr. 4 Es-Dur KV 282 (KV 189g)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Rondo a-Moll KV 511
Maurice Ravel (1875-1937) Oiseaux triste es-Moll und Alborada del gracioso d-Moll aus „Miroirs“
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Klaviersonate Nr. 18 D-Dur KV 576
Frédéric Chopin (1810-1849) Impromptu Nr. 2 Fis-Dur op.36, BI 129
Frédéric Chopin (1810-1849) Fantasie-Impromptu cis-Moll op.66, BI 87
Frédéric Chopin (1810-1849) Scherzo Nr. 2 „La méditation” b-Moll op.31, BI 111
Samstag, 3. Oktober 2015
20.00 Uhr, Jagdsaal
19.00 Einführung durch Nikolaus Friedrich
Amaryllis Quartett & Nikolaus Friedrich, Klarinette
Gustav Frielinghaus (Violine)
Lena Sandoz (Violine)
Lena Eckels (Viola)
Yves Sandoz (Violoncello),
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Streichquartett Nr. 4 C-Dur KV 157
David Philip Hefti (*1975) Danse interstellaire. Trauermusik für Bassett-Klarinette und Streichquartett.
Uraufführung
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Streichquartett Nr. 19 C-Dur KV 465 „Dissonanzenquartett“
Sonntag, 4. Oktober 2015
11.00 Uhr, Schlosskapelle
TRIO ALONSO
Covadonga Alonso (Violine)
Julien Heichelbech (Viola)
Fritjof von Gagern (Violoncello)
& Georg Lustig (Oboe / Englischhorn)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Ave, verum corpus. Fassung für Englischhorn und Streichtrio. KV 618
Johann Christian Cannabich (1731-1798) Quartett für Oboe und Streichtrio Nr. 1 F-Dur
Ludwig van Beethoven (1770-1827) Streichtrio Nr. 5 c-Moll op.9/3
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Quartett für Oboe u. Streichtrio F-Dur KV 370 (KV 368b)
Koop. mit Forschungsstelle Südwestdeutsche Hofmusik
60 Min. ohne Pause