„Burgensteig Bergstraße“
ist auf dem Weg
Zwischen Darmstadt und Heidelberg ist ein anspruchsvoller zertifizierter Wanderweg entstanden – Im Moment Markierungsarbeiten
Weinheim/Bergstraße. Die Bergstraße wird als Wandergebiet und Reiseziel um eine Attraktion reicher. Derzeit arbeiten die Ortsgruppen des Odenwaldklubs (OWK) an den Markierungen für einen neuen zertifizierten Qualitäts-Wanderweg, den „Burgensteig Bergstraße“. Er ist rund 115 Kilometer lang, führt von Darmstadt nach Heidelberg und verbindet sogar die beiden bestehenden zertifizierten Wanderwege „Nibelungensteig“ und „Neckarsteig“ miteinander. Er führt zum weltberühmten Heidelberger Schloss.
Der „Burgensteig Bergstraße“ dürfte aus dem Stand zu einer der beliebtesten Wanderstrecken der Region werden. Sein Symbol ist eine blaue Burg auf weißem Grund.
Motoren des Projektes sind der Tourismusservice Die Bergstraße und der Odenwaldklub; die beteiligten Kommunen und Forstämter haben Unterstützung geleistet.
Der Burgensteig Bergstraße lehnt sich nur teilweise an den früheren Burgenweg an. In weiten Teilen ist er ganz neu angelegt; vor allem hat er sich vom beschaulichen Wanderweg zu einem anspruchsvollen Steig entwickelt. Unzählige Meter wurden auf mittlerweile zugewachsenen und vergessenen Wegen wieder begehbar gemacht, die landschaftlich reizvollsten, besonders urigen und topographisch durchaus anspruchsvollsten Stellen wurden erkundet und einbezogen.
Manfried Hering vom Odenwaldklub erklärt: „Es handelt sich hier um keine Wanderautobahn oder einen Senioren-Familien-Wanderweg sondern um einen Wandersteig mit zahlreichen Pfaden und schmalen, zum Teil auch steilen Wegen. Zusammen mit vielen Sehenswürdigkeiten, wie Burgen, Schlössern, Aussichtstürmen, Weinbergen, tollen Aussichtspunkten insbesondere auf die Rheinebene sowie Abschnitten mit natürlicher Stille und Gewässern, aber auch Zeugnissen aus früherer Zeit stellt der Burgensteig Bergstraße ein sehr interessantes Wanderangebot dar.“ Mit rund 3650 Höhenmetern auf der kompletten Strecke stellt der neue Steig anspruchsvolle Aufgaben. Ein Kriterium für die Auszeichnung ist unter anderem ein hoher Anteil an Naturwegen, Asphaltstrecken gibt es so gut wie keine. Geschulte Bestandserfasser des Deutschen Wanderverbands haben die Streckenführung erkundet und nach den einschlägigen Kriterien geprüft. Etwa genauso viele Wegemarkierer waren im Einsatz, um das neue Markierungszeichen an den Baum oder andere Markierungsträger zu bringen. Die Strecke steht nun, die offizielle Verleihung des Zertifikats ist im Januar im Rahmen der großen Touristikmesse CMT in Stuttgart geplant.
In Weinheim schlängelt sich der Weg auf der Gemarkung von Sulzbach bis Hohensachsen auf einer Strecke von etwa 25 Kilometer durch das Vorgebirge und den Vorderen Odenwald; bei der Entwicklung der Strecke hat der Weinheimer Umwelt- und Naturschutzbeauftragte Roland Robra maßgeblich mitgewirkt. Es ist eine anspruchsvolle Tour geworden, sagt er. Rund 600 Höhenmeter muss der Wanderer alleine auf Weinheimer Abschnitt meistern. Alle Sehenswürdigkeiten liegen an seiner Strecke. Die Markierung soll trotz des körperlichen Anspruchs ein komfortables Vorankommen ermöglichen – alle 200 Meter ist ein Zeichen an einem Baum vorgesehen.
Der Burgensteig Bergstraße erreicht von Laudenbach die Weinheimer Gemarkungsgrenze, führt über den Kreuzberg zum Vier-Ritter-Turm in Hemsbach und von dort zum alten Sulzbacher Steinbruch. Dann geht es weiter über die Wiesen von Nächstenbach zum Hirschkopf-Turm – hierzu wurden sogar extra Wege hergerichtet, die bis vor kurzem nicht mehr erkenntlich waren; es geht mitten durch den Wald. Der Steig verläuft dann über die „Zigeunerbrücke“ und bei der Fuchs’schen Mühle über die Weschnitz, zunächst auf Hessischer Gemarkung geht es zur Wachenburg weiter, überquert das Gorxheimertal in Höhe des Waldschwimmbades und führt bis nach Hohensachsen, vorbei am Bergwerk „Marie in der Kohlbach“ – einen abwechslungsreicheren Wanderweg dürfte es im Weinheimer Wald nie gegeben haben.